Sonntag, 2. Oktober 2011

Wolfsbarsch - Wildfang

Das ist ja interessant: Es gibt einige auffällige Gemeinsamkeiten zwischen Hannover und ausgerechnet der italienischen Hafenstadt Neapel. Und die Rede ist hier gar nicht mal von der Tatsache, daß im protestantischen Hannover - auf der Karmarschstraße (sic!) - mehr Anzüge und Sakkos des besten neapolitanischen Schneiders Cesare Attolini verkauft werden als in allen anderen Städten Deutschlands, ja der Welt - sieht man einmal von einigen Kapitalen ehemaliger Sowjetrepubliken ab, wo das Verhältnis sehr weniger Menschen zu Geld doch ein ganz anderes ist, als wie wir es kennen. Nein wir sprechen nicht von Mode, sondern von Fußball.
0:3
Der SSC Napoli war in der vergangenen Saison in der Serie A genauso eine Überraschungsmannschaft wie Hannover 96 in der Bundesliga. Neapel schaffte sogar den Sprung in die UEFA Champions League und spielt dort derzeit in einer Gruppe mit dem FC Bayern. Gestern jedoch ging es zu einem Auswärtsspiel der Liga ins Giuseppe Meazza Stadion zu Internazionale Milano. Genau deswegen liefen im Restaurant Die Insel am Maschsee die iPhone-Liveticker einer illustren Tischgesellschaft heiß, die dort, nun sagen wir: eine deutsch-italienische Freund- oder Brüderschaft begoß. 

Die Insel harrt "perfekter Gentlemen"
Michael Jondral hatte im Anschluß an eine Trunkshow mit Cesare Attolini (!) dessen Repräsentanten Massimiliano und Giuseppe Attolini sowie einen Kreis treuer Stammkunden spontan zu einem Abendessen eingeladen. Inter 0, Napoli 3 hieß es nach 90 Minuten, und da ward in Der Insel noch nicht einmal der Wolfsbarsch serviert, mit dem Chef Benjamin Meusel gleichsam das 4:0 abfeuerte: Gebacken in Zeitungspapier, natürlich in dem eingeflogenen neapolitanischen Il Mattino, versetzte der wilde Branzino die Herren (und Damen) in ähnliche Verzückungen wie zuvor tagsüber Tweed, Cashmere und Lambswool.

Neapel auf dem ersten Tabellenplatz, die Kombination Michael Jondral/Cesare Attolini derzeit unschlagbar... Was will man mehr? Einen 2007er Pinot Noir von Weingut Joachim Hollerith aus der Pfalz vielleicht. Den gab Norbert Schu der beschwingten Schar gegen ein Uhr nachts als Absacker mit auf den Weg. Man versprach, sich wiederzusehen...

Chef Benjamin Meusel zeigt Massimiliano und Giuseppe Attolini,
wie man einen Fisch zerlegt.
Branzino im Il Mattino gebacken. Man schmeckt es.
2 die 4
Die Nudeln kamen von Michael Jondral Herrenmoden,
auch Alleinimporteur von Setaro-Pasta.
0:3! Giuseppe Attolini mit Igor Levit,
"einer der größten Pianisten unseres Jahrhunderts"
(sagt die Frankfurter, nicht Il Mattino).
Igor Levit singt ein neapolitanisches Liebeslied von Donizetti.
"Kompliment zu diesem Kundenkreis", sagte Massimiliano Attolini,
"alles perfekte Gentlemen und großartige Damen!"

Da kann man lachen
(© Lieber Pavel, Du kannst fotografieren, das stimmt!)

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