Montag, 15. Dezember 2014

Graf Sprezzula, Teil III

Kürzlich waren wir in Berlin. Mit einer Trunkshow, um unsere Partner La Vera Sartoria Napoletana, Saint Crispin's, D'Avino und Viola Milano dem Hauptstadtpublikum vorzustellen. Getrunken wurde auch – immerhin ist Berlin ja auch Restaurant&Bar-Metropole der Republik, aber "Trunkshow" meint
etwas anderes:
Graf Sprezzula
A trunk show is an event in which vendors present merchandise directly to customers at a retail location or another venue such as a hotel room. Typically, clients view the merchandise, place orders, and then wait for the vendor to manufacture and deliver the goods. The term is derived from the common practice of merchandise being transported to these events in trunks (Quelle: Wikipedia).
Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und das Hotel Das Stue war ein fantastischer Gastgeber. Unsere nächste Trunkshow "Sarto in viaggio" wird im Februar in Frankfurt stattfinden.

Dem Blogger Gunnar Berendson (früher selbst in Frankfurt jetzt am schönen Chiemsee beheimatet) passt das alles gar nicht, wie wir gestern bereits berichteten (Link). In seinem Verlautbarungsorgan für Langsam-Träger, "Slow Wear", wurde er ganz nachdenklich:
"Das Rätsel, ob Theaterdirektoren, die in ihrem Haus keine Gäste mehr haben, einen Wanderzirkus eröffnen sollten, können wir mangels fachlicher Eignung nicht lösen. Eine Frage die sich hier aber schon stellt: Wie sehen andere Handelspartner, beispielsweise die des transsilvanischen Schuhmachers St. Crispins, den Besuch des fliegenden Händlers in ihrer Stadt?"
Und so weiter, und so weiter... Ehrlich gesagt, verstehen wir die ganze Aufregung nicht. Und so ergeht es vermutlich jedem, der erst jetzt von diesem abseitigen Scharmützel in einem drittklassigen, selbstreferentiellen Internetforum erfährt. Es läge nahe, seine altklugen Attacken aus dem Schatten des privaten Blogs abzutun als das, was sie – wie Die Ärzte es formulieren würden – vermutlich in Wirklichkeit sind: nur ein stummer Schrei nach Liebe. Wären da nicht die Foranten, die Herren, die Gunnars Beitrag im anschließenden Forum ganz entschieden kommentieren.

Denn hier offenbart sich dann die hässliche, die unappetitliche Seite der hiesigen "Gentlemen"-Fraktion, die unter Klarnamen immer gerne Auskunft zu ihrem OOTD gibt, aber die sich versteckend unter Pseudonymen wie "Monsieur Charlemagne", "Shoeshine", "Wearwolf", "Bembel" oder "Modezar" alle Hemmungen fahren und dem offenbar sehr tief sitzendem Frust nur noch freie Bahn lässt:   
· "Michael Jondral hat aber auch etwas von Transsilvanien – ist das nicht Graf Sprezzula?"
· "Der Herr kann reisen wohin er will, ich würde diesen Wanderzirkus nicht besuchen."
· "Die Karriere vom Verkäufer zum Stilpapst ist eine freie Erfindung."
· "Sartoriales Dschungelcamp."
· "Kasperltheater aus der Hannoveraner Puppenkiste!"
(Wir haben uns erlaubt, die orthografischen Fehler der Autoren zu korrigieren).
Assis! Aber was will man machen. Man kann nicht duschen ohne nass zu werden: Auch wir schätzen das Internet für unsere Kommunikation und unserem Handel&Wandel; seit ein paar Tagen sind wir mit eigenem Online-Store unterwegs. Deshalb müssen wir wohl auch die Kehrseite der Medaille hinnehmen, nämlich dass ein Unternehmer, der sein in 30 Jahren in der Branche erworbenes Know-How, sein geistiges Eigentum, sowie den Kapitalstock seiner und der vorangegangenen Generationen in das eigene Geschäft investiert hat, sich im Netz präpotente Flapsigkeiten gefallen lassen muss von anonymen Heckenschützen, die das offene Visier scheuen.

Gunnar Berendson ist nicht nur Donald Duck-, sondern auch Captain Kirk-Fan. Wir mussten in den letzten Tagen eher an Mr. Spock denken: faszinierend! Aber irgendwie gar nicht unsere Welt.

Vorsicht, die Hessen kommen

"Michael Jondral hat aber auch etwas von Transsilvanien – ist das nicht Graf Sprezzula?" (Zitat aus dem Frankfurter Blog "Slow-Wear")


Seit einigen Tagen werden wir "im Internet" beleidigt, verhöhnt, der Lächerlichkeit preisgegeben. Wenn die Augenhöhe passte, könnte man gar von geschäftsschädigendem Cyper-Mobbing sprechen.  Aber erwähnenswert bleibt der Vorfall auch so allemal, spielt er doch vermeintlich in der Welt der stilvollen Lässigkeit und des erhabenen Laisser-faire. Aber der Reihe nach...

Vor Jahren gründeten ein paar nicht gerade überbeschäftigte PR-Berater aus dem Raum Frankfurt/Main einen Blog über Herrenmode. Sie nannten ihn halborginell "Slow Wear"– in Anlehnung an die sektiererische Fressgilde Slowfood. Im Laufe der Zeit lichteten sich die Reihen der Autoren und Meinungsbildner und übrig blieb schließlich der Gründer, Gunnar Berendson, der Mann, der in seinem eigenen Fragebogen als seine Stilikone "Donald Duck" angibt.

Jetzt "berichtete" Gunnar unter seinem Alias "Edelardo Feinolini" (?!) über unsere Trunkshow in Berlin im Hotel Das Stue. Hier hatten wir gemeinsam mit unseren Partnern Pino und Orazio Luciano von La Vera Sartoria Napoletana, Phillip Car von Saint Crispin's, Fiorenzo Auricchio von d'Avino und Tom Nathaniel von Viola Milano interessierten Herren in der Hauptstadt Gelegenheit gegeben, einmal in Kollektionen 'reinzuschnuppern, die es dort noch nicht gibt. 

Unser Event war bewusst ganz laid-back. Keine lokale Werbung in Berlin, keine Mailings, lediglich Hinweise in den sozialen Medien unserer Partner und auf unserer eigenen Facebook-Seite. Wir haben nicht den Ehrgeiz und die Hybris, die Branche sprengen zu wollen, wir möchten nur mit der gebotenen Gelassenheit und Bescheidenheit, die uns schon in der hannoverschen Heimat zu kleinem Erfolg geführt hat, einmal neue Wege der Distribution und Kommunikation ausprobieren. Nächste Station unseres "Sarto in viaggio" wird sein: Frankfurt.

Allerdings hatten die fünf Reisenden die Rechnung ohne IHN gemacht: den Frankfurter Edelardo Feinolini, selbsternannter Wettbewerbshüter und Chefökonom des deutschen textilen Einzelhandels. Dieser, der Handel, so der Donald, geriete, "nun zusätzlich zu den (ungelösten) Herausforderungen des Internets durch eine neue Dimension des Wettbewerbs aus den eigenen Reihen an der Heimatfront unter Druck".

Wehmütige Gedanken an Graciano "Rocky" Rocchigiani kamen in uns auf – und vielleicht machen wir demnächst ihn zu unserer Stilikone. Rocky pflegte in solchen Fällen stets zu sagen: "Geh und quatsch den Schrank voll!" Er kannte noch nicht Blog und Blogger und nicht Gunnar Berendson. Letzterer verbittet sich jedenfalls strikt solche Alleingänge wie den unseren, spricht von "Gebietsschutz", "Wanderzirkus", "sich von Hotel-zu-Hotel hangeln"... Nein, so nicht!

Warum Herr Berendson sich berufen fühlt, die hiesige Herrenmodeszene zu kommentieren oder gar zu beurteilen – sei es soziologisch oder ökologisch – bleibt ein Rätsel. Sein Antichambrieren bei verschiedenen Einzelhändlern zwecks Betreuung derer Aktivitäten in "social media" blieb ungehört und der einzige verbriefte Kontakt seiner Clique zur Szene war und ist ein verlorener Prozess gegen den Schuhmacher Saint Crispin's ("Transsilvanien!"), dessen Waren man (mangels Masse?) nicht bezahlen wollte, der dann aber letztlich qua Gerichtsurteil "das teuerste Paar Schuhe unserer Firmengeschichte" an Donald, bzw. Trick, Tick und Tack ausliefern konnte.

Gunnar ist bestimmt kein übler Kerl. In seiner Blog-Rubrik "Sieben auf einen Streich" beantwortet er Fragen nach Anzüge sind? ("...aus Neapel") oder Frauen sollten? ("...nicht für Männer einkaufen") sympathisch und entspannt. Doch selbst unsere Kollegen aus der schönen Main-Taunus-Region (die wir demnächst heimsuchen) bestätigten uns in den letzten Tagen per Mails, dass die schlechte Laune des Stil-Bloggers, dem offenbar sein Stil abhanden gekommen ist, nur noch nervt.

Zuletzt verlor sich Gunnars Spur denn auch nicht mehr in Frankfurt, sondern im Frühnebel der Region Südostoberbayern. Hier PR-bloggt er jetzt fleißig für "mehr Unternehmen, mehr Süden, mehr Leben". Und mehr Käse. Unlängst besuchte er den Anderlbauer in Frasdorf – wer kennt ihn nicht – und befand: "Alle Produkte sind außerdem garantiert ohne Zusatzstoffe, gentechnik- sowie laktosefrei. Die verwendete Milch stammt entweder von den eigenen Tieren oder von Bio-Bauern aus der Umgebung." Also ganz bestimmt nicht von Michael Jondral oder aus Transsilvanien.

Aufmerksame Leser werden an dieser Stelle fragen: "Jetzt wissen wir immer noch nicht, warum Michael Jondral der Graf Sprezulla ist!" Stimmt! Dieses Geheimnis lüften wir erst morgen im dritten und letzten Teil: "Kasperltheater aus der Hannoveraner Puppenkiste!" – wie Gentleman-Foranten im Schutz der Internetanonymität zu kleinen Nervensägen werden.


Samstag, 13. Dezember 2014

Der Graf Sprezzula

Seit einigen Tagen hat Michael Jondral einen neuen Spitznamen: Graf Sprezzula. Warum ist das so? GAZZETTINO klärt auf. Doch zunächst einmal begeben wir uns auf Spurensuche...


Aus den sagenumwobenen Karpaten, die wir alle in jungen Jahren zumindest in unseren unruhigen Träumen besucht haben – als Reisegefährte von Roman Polanski und Sharon Tate –, aus dem tiefen Rumänien also kommen nicht nur die vielleicht besten Schuhe der Welt, Saint Crispin's, die in den letzten Jahren vielen lieb (und manchen Zechprellern notgedrungen sogar richtig teuer geworden sind), sondern auch diese finster-eleganten Grafen in ihren schwarzen Frack-Capes.

Uns ist der liebste der Graf Zahl, der in der Sesamstraße zur Berühmtheit erlangte. Er wird im Amerikanischen "Count von Count" genannt. Seine Lust am Zählen verrät die unbeschwerte Kindheit und eine gelungen angewandte Pädagogik. Im reifen Mannesalter kommt ihm nun zu Gute, dass er auch mal 1 und 1 zusammenzählen kann – heute eine selten gewordene Fertigkeit. 

An einem anderen, nicht weniger mythischen Ort, als die Karpaten es sind, nämlich in Entenhausen, gilt der einzige Bewohner mit einem Faible fürs Zahlenwerk gleich als Aussenseiter: es ist "Onkel" Dagobert. Sein Neffe ist Donald Duck – er wurde ursprünglich als Gegenstück zum cleveren Micky Maus erfunden und hat die Rolle des notorischen Pechvogels inne. 

Immerhin bleiben dem "Pechvogel" Donald ja noch seine bezaubernden Neffen, die Drillinge Tick, Trick und Track, sowie seine schöne Verlobte Daisy Duck, die freilich auch von Gustav Gans aufs heftigste umschwärmt wird.

Dennoch: Donald ist – wie Graf Zahl – Dreh- und Angelpunkt in seiner kleinen Welt. Aber wie muss es wohl all' den Donalds in unserem richtigen Leben ergehen, die – ohne eine Daisy und ohne Neffen – ständig nur dabei stehen dürfen? Life and work – immer nur in progr...?  

Ist Frust da nicht vorprogrammiert?  Lesen Sie dazu morgen unseren Report: "Ente Feinolini beim Anderlbauer und auf fatalen Abwegen."

Freitag, 5. Dezember 2014

Der Niki


Niki kommt! Wer, wie wir, seit Jahren Hand in Hand mit dem Nikolaus zusammenarbeitet, der darf ruhig "Niki" zu ihm sagen. Morgen ist er wieder da! Und wir geben jedem Kunden 30% Rabatt auf ein Kollektionsteil nach Wahl. Einfach das Code-Wort "Niki" an der Kasse aufsagen – und 30% Rabatt sparen.