Mittwoch, 30. September 2009

Caruso kommt


Morgen kommt CARUSO. All diejenigen Herren, denen wir irgendwann in den letzten 20 Jahren zu Diensten sein durften, wissen ja bereits um die Qualität von Raffaele Caruso. Moden und Marken kamen und gingen - doch die begnadeten Schneider aus Neapel blieben stets die erste Adresse für eine sichere Wahl.

Jetzt gibt es Neuheiten zu vermelden: Umberto Angeloni, vormals CEO von Brioni, hat Raffaele Caruso erworben. Die Marke wurde gründlich entstaubt. Schön zu beobachten auf der neuen Website der Marke (hier!). Fortan heißt es nur: CARUSO - schlicht und verkürzt. Vergrößert hat sich hingegen das Angebot an Stoffen, die CARUSO für seine Maßkonfektion bereit hält. Bei unserer trunk show mit CARUSO am 1. & 2. Oktober präsentieren wir ein breiteres Spektrum dieses Stoffportfolios, als es je bei einem Händler gezeigt wurde.

Lassen Sie sich beraten beim Kauf eines Anzugs oder Sakkos mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis des Marktes!

99 Luftballons



Das hätten sich unsere Freunde Massimiliano Attolini und Leo Grasso auch nicht träumen lassen - daß sie einmal im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen dem Zuschauer die Wichtigkeit der FDP für unser Land erklären müssen - irgendwie. So ganz verstanden hat wohl niemand den Beitrag in Frontal 21 gestern abend im ZDF.
Jedenfalls sah man die Frankfurter Goethestraße mit vielen Porsche, das wunderschöne Geschäft Möller&Schaar, dortselbst die Schneider aus Neapel, Leo Grasso sprach lächelnd in die Kamera ("leider kostet") und zum Schluß stand Michael Schaar dann in der Freßgass' an einem Wahlkampfstand der FDP und machte die Taschen voll mit gelben Luftballons für seine Wahlparty. Man schrieb den 26. September. Einen Tag vor der Bundestagswahl.
Sollte die FDP tatsächlich für den erhofften Aufschwung des deutschen Mittelstands sorgen, wäre das schön. Doch wenn nun alle Männer sich deshalb bekleiden wollten wie Guido Westerwelle - und möglicherweise noch nach seinem Haarschnitt trachteten... Dann vielleicht doch lieber arm bleiben.

Dienstag, 29. September 2009

Ist Stil käuflich?



EDITION SCHUHE aus dem kleinen aber feinen Verlag Sternefeld ist ein seriöses, sehr gut gemachtes Magazin für den leicht verrückten Liebhaber allen Rahmengenähtes.

"Ist Stil käuflich?", fragte die Redaktion unlängst, und schrieb weiter: "Wenn ja, dann ist Michael Jondral die erste Adresse. In seinem Geschäft in Hannover hat der Modebegeisterte ein imponierendes Sortiment hochkarätiger Hersteller zusammengestellt. EDITION SCHUHE hat ihn in seinem Kleinod besucht. Dem Schritt über die Türschwelle folgt der Eintritt in eine andere Welt. Ein Kosmos der feinen Lebensart – 68 qm groß – erwartet die Herren bei Michael Jondral in Hannovers Karmarschstraße. Ein dunkler Steinfussboden, lackierte Holztabelare und glänzende Glasflächen bilden den idealen Rahmen für die Warenpräsentation..." Und so weiter

Gerne überreichen wir Ihnen ein Exemplar der EDITION SCHUHE in unserem Geschäft. Den ganzen, ebenso informativen wie unterhaltsamen und nett bebilderten Artikel können Sie auch hier lesen: Zum PDF.

Montag, 28. September 2009

MM goes Milan


Post aus Mailand - eine iPhoneeske Ansichtskarte unseres geschätzten Kollegen und Freundes Manfred Müssig:

"Liebe Gazzettino, soeben in Mailands Flanierstraße Via Monte Napoleone - auch die Italiener sehen offenbar 'grün' in die Zukunft. Sie ließen aus weißen Kunstoff-500er Bäume in den Himmel sprießen."

Wenn jetzt die Einzelhandelsumsätze auch noch anfangen, in den Himmel zu wachsen, sehen wir sogar "rosa". Danke, lieber Manfred!

Sonntag, 27. September 2009

Der polyglotte Gourmet - zu Gast in Hannover




Es ist ein hübscher Brauch, daß wir die Akteure unserer trunk-shows nach getaner Arbeit zu einem Imbiß laden. Dabei zeigte sich jetzt einmal mehr, daß unser Freund Michael Rollig nicht nur über die begnadeten Hände eines Wiener Schuhmachermeisters verfügt, sondern auch über die feine Zunge eines polyglotten Gourmets. "So gut habe ich in Deutschland noch nie gegessen!", adelte er bereits vor Monaten Christoph Elbert's Restaurant 11 A in Linden.

Gestern kürte er den weltbesten Cocktail - einen Pisco Sour, geschüttelt von Jaime Guzmán im Chimú.

Der an der hauseigenen Tapas-Bar aufgeschnittene Jamon fand ebenso Beifall wie "das beste Ceviche östlich von Belize" (O-Ton Rollig).



Den ultimativen Ritterschlag für Jaime, den kauzigen Wirt aus Chile, gab es freilich nach dem Hauptgang: der im rindfleischafinen 13. Bezirk aufgewachsene Wiener lobte das 400 Gramm schwere Entrecôte ("mit Fettauge") als "herausragend". Da nehmen wir Jaime doch gerne im Kreise unserer "Kollegen" auf (siehe "Die Links"). Ola!

Chimú
Lange Laube 32
30159 Hannover
Telefon (0511) 18080

Mittwoch, 23. September 2009

Die Haut

Afrikanische Kudu-Antilope, Französisches Boxcalf mit Wasserglanz-Politur, kolumbianisches Belly-Croco, Louisiana-Alligator, Wasserbüffel, Haifisch, Elefant, Gnu&Co. Und Pferd - von Horween Leather, Chicago.

Unsere nächste Trunk-Show widmet sich den schönsten Tierhäuten der Welt. Für Schuhe von Saint Crispin's und für feinste Accessoires von Kaufmann&Sohn - von der Aktentaschen bis zur iPhone-Hülle. Jeder Schuh, jedes Teil individuell gefertigt nach Ihren Wünschen.
Michael Rollig (Saint Crispin's), Michael Feiler (Kaufmann&Sohn) und Michael Jondral laden Sie herzlich ein - bei Gemischter Satz aus dem Weinviertel und Wiener Würstchen von Christoph Gmyrek.

Saint Crispin's & Kaufmann&Sohn
Freitag, 25.09., 14:00-19:00
Samstag, 26.09., 10:00-16:00

Dienstag, 22. September 2009

On the street in London... Neshim Beshraavi

Da muß erst Sophia Loren ihren 75sten Geburtstag feiern, damit man sogar im Ersten Fernsehen endlich wieder einen unverstellten Blick hinter die Kulissen London-Mayfairs werfen kann. So wie Stanley Donen es sah. 1966 in Arabesque...

Montag, 21. September 2009

Warum heißt das Würstchen "Wiener"?


Warum heißt das "Wiener Würstchen" so, obwohl es in Wien doch "Frankfurter" genannt wird. Diese Frage beantworten wir Ihnen am kommenden Freitag und Samstag über einem Topf "Wienerle" von unserem Freund Christoph Gmyrek. Dazu gibt's ein Gläschen Gemischter Satz vom Weingut Wieninger aus dem Weinviertel.

Warum überhaupt Spezialitäten aus Wien auf den Tisch kommen, verraten wir Ihnen schon heute: Weil Michael Rollig - Saint Crispin's - aus Wien mal wieder zu Gast ist. In seinem Gepäck zum Beispiel dies: Ein Doublemonk auf chiseled-last in einem auf dem Leisten gefärbten und in einstündiger Wasserglanz-Politur auf Hochglanz versiegelten Kalbleder. Ja, da schau her!

Übrigens: Wer jetzt schon weiß, warum das Würstchen "Wiener" heißt, kann uns eine Mail schreiben. Unter allen richtigen Antworten verlosen wir das neue Buch "The Sartorialist" von Scott Schuman (siehe auch hier).

Donnerstag, 17. September 2009

Feierabend in ... Mitte (3)


von Thomas Lasser
Ich bin ein Stadtmensch. Ich mag den Trubel, die Vielfalt und ich mag Shopping. Das alles gibt es im Herzen von Hannover in bester Qualität. Was selten ist, sind Tresen, Tische und Tafeln, an denen man sich zwischendurch oder hinterher niederlässt um bei einem Drink und einem Snack die Stadt Revue passieren zu lassen. Mein absoluter Lieblingsplatz mit Panoramafenstern in Bestlage: die Weinbar im Mövenpick. Hier gibt es nicht nur interessante deutsche Tropfen zu entdecken, sondern auch abgefahrene Snacks. Flammkuchen mit Sauerrahm, Saumagen und Rotkohl zum Beispiel. Ein Gedicht!

Dienstag, 15. September 2009

Casual Friday - not

Marinella

Kein Mensch trägt heute mehr Krawatten... Kein Mensch? Nun, die Elite unseres Landes, die in leitenden Positionen tätig ist, und sich freiwillig - und nur zu gern - jeden Morgen aufs neue einer gottgegebenen Bekleidungsetikette unterwirft, sie greift immer noch zum Binder. Es sei denn, casual Friday ist angesagt.
Marinella

Aber einer Routine zu folgen, heißt natürlich nicht, den Blick auf das Objekt der Begierde zu verlieren. "Unter Gleichen" kann der Schlips nämlich durchaus den Unterschied markieren! Mit Krawatten von Marinella aus Neapel hat sein Träger - zumindest modisch - den Gipfel ganz eindeutig erreicht. Kult, Kultur, Kunst - der kleine Laden im Altstadtgewirr der Stadt am Golf steht für all' das. 
Marinella
Marinella hat keine Verkaufsdepots, keine Handelsvertreter, keine Franchises. Nur ab und zu tourt man mit Trunk Shows durch die Metropolen der Welt, um die treue Clientèle zu bedienen. Ansonsten gilt: Marinella gibt es nur in Neapel - und (so auch den Helm) exklusiv bei MJ...

Sonntag, 13. September 2009

Off Hanover Square


von Guido Harms
"Na, ich weiß wirklich nicht... Muß man denn in einem Blog, der aus der Niedersächsischen Kapitale 'sendet', ausgerechnet Restaurantempfehlungen geben für fremde Städte, gar andere Länder?!?" Aber natürlich, mein Herr! Denn der Hannoveraner ist ja schon genetisch bedingt ein Kosmopolit. Seine Stadt ist nicht nur sturmfest und erdverwachsen auf unserer schönen Scholle, sondern mitunter auch der Nabel der Welt. 


So hat das Königreich Hannover über mehrere Generationen den König von Großbritannien gestellt. Wie die Anhänger der Krone heute über diese Zeit denken, "erfahren" wir auf einer Taxifahrt in London von unserem Hotel an der Park Lane zur Liverpool-Street-Station. Eine Tour, die während der rush-hour mit Dauerstaus Höhe Bank und St Paul durchaus mal etwas länger ausfallen kann. So kommt man sich ungewollt näher mit einem dieser notorisch-eloquenten Londoner cab-drivers...  Und irgendwann fällt auch die Frage nach Heimatland und -stadt. Doch auf das Stichwort "Hannover" verwandelt sich - offenbar in Erinnerung an den debilen englischen König Georg III aus dem Hause Hannover - der coole Tommy urplötzlich wieder in einen servilen Untertanen: Liebdienerischer Geheimweg (fast) bis aufs Gleis, demütiger Verzicht auf jeden Tip ("wegen des Staus"), freundlichstes bye-bye im Stehen. Mal ehrlich: welchem Münchner oder Hamburger passierte denn je so etwas?


Und gibt es einen "Hamburger-" oder "Münchner-Platz" in London? Aber einen Hanover-Square! Mitten im vornehmen Stadtteil Mayfair. Gewiß nicht von der Romantik des benachbarten Berkeley-Square, wo ja sogar schon eine Nachtigall sang, oder von der erhabenen Schönheit eines Grosvenor-Square - eher ein bißchen unaufgeräumt. Aber Gourmets, die bloß eine einzige Nacht in der Stadt sind, müssen sich nur diese Adresse merken: "off Hanover-Square", denn nur ein paar Schritte vom Platz entfernt befindet sich das Restaurant Wild Honey. Eröffnet Ende 2007 trug es im letzten Jahr den begehrten "BMW Square Meal Award" für das beste Restaurant des Jahres, und bekam obendrein seinen ersten Michelin-Stern. Und wie reagierten die Macher, die zuvor mit dem in Soho gelegenen Arbutus einen ähnlichen Erfolg hatten? Nun, bei unserem ersten Besuch kurz nach Eröffnung präsentierte sich das Restaurant  noch etwas vornehm und formell. Doch statt angesichts der Auszeichnungen und des Zuspruchs nun gänzlich abzuheben, wurde man locker... Das Wild Honey ist bei unserem zweiten Besuch immer noch typisch Mayfair: Wandpanele aus Eichenholz, eine Clientèle im Maßanzug - einerseits. Aber andererseits ist die Atmosphäre nun noch mehr smart, relaxed, ja jugendlich - und die Preise sind alles andere als Mayfair-like. Das mag daran liegen, daß Chef Anthony Demetre bei dem legendären Pierre Koffmann gelernt hat, auf modische, trendige Ingredienzien zu verzichten, und stattdessen immer schön nach Saison einzukaufen.


Today's Special - a new take on bistro food heißt Demetres empfehlenswertes Kochbuch - und der Titel ist Programm für das täglich wechselnde Menü im Wild HoneyEin eklektizistischer Spaziergang durch die herzhaften Küchen Europas, ein bißchen italienisch inspiriert, mitunter sogar mit schwäbischem (!) Akzent, typisch britisch oder ganz klassisch französisch -  wie bei unserer traditional Bouillabaisse 'Marseille Style', die beinahe dekonstruktivistisch an den Tisch kommt - zerlegt in ihre Bestandteile, serviert in einer Armada aus Kupfertöpfchen und -pfännchen. Die warm beetroot tart with smoked eel and horseradish protzt mit der überwältigenen Produktqualität des Fisches und der Rübenpflanzen aus britischer Erde. Überraschend, daß bei der Liebe zu heimischen Erzeugnissen auf dem großen, nicht beweglichen Käsewagen (man wird gebeten, nach vorne zu treten) nur ein einziger aus England liegt. Und ein irischer Farm-Cheese, "aber Irland", korrigiert uns die gazellenhafte Blonde in schwarzer Livrée, "Irland gehört nicht zu Großbritannien..." 

12 St George Street (off Hanover Square)
Mayfair, London
Telefon aus Deutschland 0044 20 7758 9160
täglich geöffnet, neuerdings auch Frühstück

Samstag, 12. September 2009

Feierabend in ... Mitte (2)


von Thomas Lasser
Wer zu Lino ins Roma geht, der weiß, was er will und auch bekommt. Seit Jahren. Fantastisch! Selbst das Ambiente bietet uns seit 20 Jahren keine echten Überraschungen. Okay, alle fünf Jahre mal ein paar neue Lampen über den Tischen, aber das war`s. Bis zum Sommer 2009, als Lino seine Pause zum Renovieren, ja zum Umbauen (!) nutzte. Wahnsinn. Das Grünzeug im Fenster ist weg. Dafür sitzt man jetzt hinter gestreiftem Milchglas. Die Trennwände zwischen den Tischen sind gekürzt. Statt durch die rustikalen Holzstäbe blickt man nun auf blickdichtes Glas. Neue Stühle, weiße Wände und ein paar neue Bilder gibt es auch. Das "neue" Roma fühlt sich aber trotzdem an wie das "alte". Und in der Küche hat sich nichts getan. Zum Glück.

Freitag, 11. September 2009

Fay - auch am Samstag

Heute laden wir zum Fay-Cocktail und servieren Ihnen das In-Getränk aus Italien - Aperol-Sprizz. Und da die City von Hannover am Freitagabend überrannt wird von Hobby-Marathon-Männern gibt es unsere Fay-Präsentation auch am morgigen Samstag!

Seine lässige Eleganz wird dem Italiener in die Wiege gelegt, sie ist genetisch bedingt und nicht zu imitieren. Für alle anderen gibt es Fay: Tod's-Boss Diego della Valle, der Fay vor 20 Jahren gründete, beschreibt es selbst als "luxuriösen basic chic". Ein Stück von Fay sitzt niemals bloß wie angegossen, sondern wie angeboren.

Donnerstag, 10. September 2009

SartoriaLUST


Lino Ieluzzi, Foto: Schuman
Scott Schuman
von Guido Harms
Scott Schuman
Überraschender Gruß heute morgen in meinem Facebook - mein Freund Lino Ieluzzi, der Mann mit den schönsten Outfits ganz Mailands (sagt Bettina B.) und dorstselbst auch mein bevorzugter Herrenausstatter, sagte seinen Freunden: "Ciao! Domenica parte per New York: invitato alla presentazione del libro di Scott Schuman 'The Sartorialist'" (dt.: er fliegt weg).
Scott Schuman
Letzten Freitag hatte besagter Scott Schuman noch eine Buchpräsentation in Paris bei - guess where - Colette. "150 Stück signiert", verriet mir anschließend mein Lieblingsverkäufer, der große Arrogante mit der Glatze. Nun also Manhattan (NY Fashion Week ist): Scott Schuman präsentiert bei Barneys aber nicht nur seinen Fotoband, der ja nichts anderes ist als ein Auszug seines beliebten Web-Blogs The Sartorialist, sondern erstmals auch ausgewählte Kleidungsstücke und Accessoires einer von ihm selbst zusammengestellten Kollektion - The SartoriaLUST (!), darunter auch einige Stücke von Lino's Al Bazar
Scott Schuman
Die Financial Times (FT nicht FTD!) widmet sich in seiner heutigen Printausabe in einem großen Artikel (S. 10) genau diesem Thema: Wie aus virtuellen Internetforen, Magazinseiten oder Blogs immer öfter ganz und gar reele Shops werden. Eine interessante Entwicklung, nachzulesen auch hier: The new wave of luxury retailers
Scott Schuman
Interessant wird auch sein zu erfahren, wo Lino heute abend in Manhattan seine geliebten spaghetti alla carbonara bekommt. Guido bleibt dran!

Mittwoch, 9. September 2009

Fischers Fritze


von Michael Jondral


ZURÜCK AUS DER SOMMERFRISCHE. TEIL III
Wer sein Sortiment zu einem Gutteil von kleinen Manufakturen aus Neapel bezieht, ist beruflich bedingt natürlich hin und wieder mal vor Ort. Am Golf von Neapel. "Hast du'n Tip?", werde ich oft gefragt. Klar hab' ich'n Tip. Erstens: Die goldene Rolex im Hotel lassen, denn so ein Unterarm ist schneller ab, als man denkt. 


Zweitens: Ciro a Mergellina. Seit über einem Jahrhundert strömen die Neapolitaner abends hierher, um zu geniessen, was der Golf an frischesten Fischen und Meeresfrüchten an diesem Tage zu bieten hatte. Der Kai im Hafen von Mergellina, wo die Fischer mittags ihre fangfrische Ware anlanden, ist nur wenige Schritte vom Restaurant entfernt - von daher... Umgeben von neapolitanischen Familien wird einem ganz warm ums Herz - spätestens aber bei einem Fläschchen Falaghina. Massimo und Peppe Attolini gehören quasi zum Inventar, und auch die Kollegen aus Arzano - von Kiton - sind hier nicht gerade als Kostverächter verschrieen. Die tapferen Schneiderlein empfehlen pulpo in umido, spaghetti vongole und pezzogna al aqua pazza.


Man is(s)t in Neapel: beinahe überflüssig zu erwähnen, daß die Pizza nicht minder erstklassig ist. Und die gemischten Antipasti "Ciro" kommen mit diversen gegrillten Gemüsen, frittiertem Käse und einer halben Kilo schweren Mozzarella vom Büffel an den Tisch. Famos!


Via Mergellina 21
Napoli
Telefon aus Deutschland 0039 081 681 780 

Dienstag, 8. September 2009

Karl Karmarsch' Welt - # 3

Herren Rasper, Kroth und Kayser (v.l.) kaufen Teigwaren
Nobilis
Als Nobilis, das Magazin für "Lebensart aus Hannover", vor Jahren vom Wolf Grütter Verlag zur Schlüterschen Verlagsanstalt wechselte, wurden im Heft einige Seiten frei, die zuvor regelmäßig mit Berichterstattungen über den Herausgeber angefüllt waren. In einem Haus, das seit über einem Vierteljahrtausend das evangelische Kirchengesangbuch herausgibt, mußte man nicht lange überlegen, wie die Lücke zu füllen sei: Mit Kulinarik! Und so kümmern sich in der Nobilis gleich zwei rasende Reporter um die hiesige Lokalszene - Henry Kayser und Robert Kroth.
Nobilis
In der aktuellen Ausgabe des Blattes machen sie etwas, was bei Thomas Gottschalk wohl "Außenwette" hieß. Sie schlendern mit dem Koch Oliver Rasper über Märkte und durch Läden in der hannoverschen City und lassen sich - oft gut versteckte - kulinarische Trouvaillen zeigen, die freilich für den Spitzenkoch quasi das tägliche Brot sind. Das ist in diesem Fall für den Leser besonders interessant, denn Oliver Rasper läßt seine Kunst leider seit einigen Jahren sonst nur noch im Verborgenen blühen - in den oberen Etagen der Norddeutschen Landesbank.
Nobilis
Schön und gut, werden Sie jetzt denken, aber was hat der Marktkauf mit Style&Fashion zu tun? Nun, erstens sind unsere drei Freunde makellos und stilvoll gekleidet - aber das nur am Rande -, denn zweitens werden sie auf der Suche nach der weltbesten Pasta (dt. Nudel) ausgerechnet bei Michael Jondral fündig. Die Fettucce, Bucatini, Pappardelle und Spaghettini von Setaro hatte Jondral vor Jahren bei einem privaten Essen in Neapel kennen gelernt, importiert sie seither direkt aus Torre Annunziata am Golf und hat schon viele Connaisseure, wie den Herrn Rasper, von seiner Entdeckung überzeugen können. Was es mit der Pasta auf sich hat, lesen Sie weiter hier: Setaro. Die kleine Feinschmecker-Brigade zog es indes weiter zum Fischhändler. Karl Karmarsch hätte es gefreut.

Montag, 7. September 2009

Wenn der Berg ruft


22. August 1935
Es ist ein strahlender Sommernachmittag, als die sechs Kameraden auf dem Gipfel der Punta Rasica stehen, einem schweizerisch-italienischen Grenzgipfel zwischen Albigna und Màsino (3.305 m). Doch beim Abstieg werden die fröhlichen Berggänger aus Mailand von einem Wetterumschwung überrascht. Sie geraten in ein verheerendes Gewitter, der Felsen verwandelt sich in eine Rutschpartie, ihr Schuhwerk erweist sich als untauglich. Am Ende des Tages wird keiner der sechs lebend ins Tal zurück gekehrt sein. Man schreibt Donnerstag, den 22. August 1935.
22. August 1935
Unter dem Eindruck dieses tragischen Unglücks ihrer Freunde beginnen die Kletterkameraden Vitale Bramani und Ettore Castiglioni mit Profilsohlen aus Gummi zu experimentieren. Dabei werden sie vom Pneuhaus Pirelli unterstützt. Zwei Jahre später hat das Duo Bramani/Castiglioni die neue Sohle unterm Bergschuh und durchklettert erstmals die Badile-Nordwestwand. Schließlich meldet Bramani die Vibram-Sohle (nach Vitale und Bramani) zum Patent an.
22. August 1935
Dort wo unser Freund Michael Rollig seine Saint Crispin's Schuhe fertigt, rund um Braşov in Transsilvanien (dt.: Kronstadt in Siebenbürgen), erreichen die Gipfel kaum je solch' schwindelnde Höhen. Das Piatra-Mare-Gebirge (dt. Hohenstein) mißt an seinem höchsten Gipfel gerade 1.843 m. Dennoch kommt von Saint Crispin's jetzt ein hervorragender Stiefel mit Vibram-Sohle, der Bramani-Boot, aus Wasserbüffel mit  einem hellen Schaft aus chromfrei gegerbtem Gnu und handgenähten Lederschnürsenkeln. Shop-Directrice Editha Korth zeigt ihn hier links (Foto).
22. August 1935
Rechts sehen Sie einen klassischen englichen "chiseled last" - aus wasserpoliertem französischen Kalbsleder und Kudo-Antilope (für den Schaft). Ein Stiefel eher für leichtere Anstiege. Etwa den von Davos-Platz hoch zur Schatzalp. Noch Fragen? Am 25. und 26. September ist der Herr Rollig bei uns im Haus für Sie da. Fürti Gott.
22. August 193522. August 1935

Freitag, 4. September 2009

Karl Karmarsch' Welt - # 2

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Da kann man lachen: Hans G. Bock (links), Shop-Directrice Editha Korth  und Albrecht von Blücher (rechts) finden es offenbar unglaublich komisch, daß es nur noch einen passenden Cashmere-Pulli von Darmon gibt, obwohl doch beide Herren einen haben wollen - in viola mit lila patches - und bereits kräftig daran zerren. Nur Michael Jondral scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben, wie sein skeptischer Blick verrät.
 
Wie die Geschichte ausging? Nun, Deutschlands Inneneinrichter des Jahres 2009 und sein Widerpart, der legendäre Doyen unserer Agenturszene, blieben gewohnt soigniert. Der eine kaufte den Pulli, aber nicht für sich, sondern "als Geschenk", der andere verzichtete zugunsten einer Fliege von Altea. "Fertig gebunden, eigentlich ein no-go, aber für Herrn Jondral drückt man mal beide Augen zu..." Karl Karmarsch hätte es gefreut.
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100% cashmere
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Schottisches Tartan,
das hat mit Schabemett nichts zu tun
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Britchino

Aus gegebenem Anlaß unterbrechen wir unsere normale, in der Regel etwas weiter ausholende Berichterstattung mit einer EILMELDUNG: So wie es aussieht, scheint die Britchino von PT01 (aus Turin) DAS must have der Saison zu werden - und zwar weltweit!

Nehmen Sie Ihre Beine in die Hand, denn die Hose ist - nicht nur bei uns - fast schon komplett ausverkauft!

Donnerstag, 3. September 2009

Rule, Britannia!

Wir haben unser linkes Fenster neu dekoriert.  Zum besseren Verständnis der gezeigten Büste, lesen Sie bitte unten.
bitte unten
Das Britische Weltreich (englisch: British Empire) war die größte Kolonialmacht der Geschichte. Mit Kolonien auf allen Kontinenten, mit einem Gebiet, so groß wie ein Viertel der von Land bedeckten Erdoberfläche, und mit 500 Millionen Menschen, was einem Drittel der Weltbevölkerung entsprach. Seitdem ist viel Wasser die Themse hinunter geflossen. Großbritannien zählt heute noch zwei "Kolonien": Die Mittelmeerinsel Malta und den Felsen von Gibraltar. Na, ja... Was soll's.


Das British Empire, 1921
heute - und zum Mittag serviert der Südwest-Afrikaner gHauser
Daß man in London in den Gentlemen-Clubs auf der Pall Mall und in den Lobbys der 5-Sterne-Hotels von Mayfair mitunter immer noch so tut, als hätte sich der Status Quo seit 100 Jahren nicht verändert, macht das verschrobene Inselvölkchen im Grunde genommen noch sympathischer. Und überhaupt ist jede Schadenfreude fehl am Platze. Denn immerhin profitiert der Liebhaber feiner Herrenbekleidung noch heute von den "Synergie-Effekten" und den Ressourcen, die sich dem schier grenzenlosen Imperium dereinst boten. Da wäre zunächst die Kaschmir-Ziege zu nennen. Unter der Krone Englands, zumeist also unter Queen Victoria, hatte man im idyllischen Hochland des Himalaya nur eine Sorge: wie bekomme ich den zarten Flaum möglichst schonend vom Bauch der Ziege. Häßliche Dinge wie den  Kaschmir-Konflikt kannte der behütete Inder ja noch nicht. Damals war es nur zu selbstverständlich, daß nirgendwo sonst im Empire als in Schottland, die indische Wolle zu verarbeiten wäre. Denn die Schotten - übrigens auch sie einst recht rigide kolonialisiert - verstanden seit jeher die Kunst des Webens. Und zwar wegen ihres Faibles für tartans, die Erkennungszeichen der clans... 


Massimiliano Attolini - und jetzt sind wir schließlich im dritten Jahrtausend gelandet - entdeckte vor geraumer Zeit in den schottischen Highlands eine alte Weberei, die noch über einen jener museumsreifen looms (deutsch: Webstuhl) verfügt, die die fragile Ziegenwolle in feinstes 4-ply-cashmere verwandeln können. Mag auch vierfädiges Kaschmir für Pullis und andere Strickwaren heute keine Sensation mehr sein... - aber ein dichtes und strapazierfähiges Tuch in der Qualität zu weben, aus dem dann Anzüge oder Mäntel entstehen können, ist schon eher ein rares Handwerk!


Unser Saison-Highlight ist aus genau diesem Stoff: ein schlank geschnittener Stadtmantel von Cesare Attolini - sündhaft teuer und doch understatement pur, nur etwas für den Kennerblick. Und als ob er seine geschichtsträchtige Herkunft noch betonen möchte, kommt der Mantel in einem Muster daher, das man gemeinhin als Glencheck bezeichnet. Bei diesem Dessin verläuft über einem feinen Karomuster ein weiteres kontrastfarbenes Überkaro. Diese klassische Musterung ist aus den schottischen Clantrachten (s.o.) entstanden, die sich nur durch verschiedenartige Karomuster unterschieden. In England, wo diese Stoffmusterung sehr beliebt ist, ist das Muster als Prince of Wales, in Frankreich als Prince de Galle und in Österreich als Esterhazy bekannt.


Desweiteren präsentiert unsere Schaufensterdekoration: Anzug aus Babylambswool, Gilet aus 14-Micron-Merino-Superfino, Agnelli-Hemd und Kaschmir-Krawatte - alle diese Artikel sind von Cesare Attolini und in Deutschland exklusiv erhältlich bei Michael Jondral Herrenmoden in Hannovers Karmarschstraße. Rule, Britannia! Britannia, rule the waves.
ule the waves.

Feierabend in ... Döhren


von Thomas Lasser
Es muss nicht immer gleich Neapel sein ... Ausgezeichnete Anti Pasti und guten Fisch gibt`s in Hannover im Da Vinci an der Hildesheimer Straße. Hier haben auch die Herren Attolini schon mit sattem Lächeln gern gegessen.

Mittwoch, 2. September 2009

Karl Karmarsch' Welt - # I


Wer kennt das nicht, dieses flaue Gefühl...? Da hastet man über das Trottoir einer schicken Einkaufsstraße, vielleicht die schönste der ganzen Stadt, erfreut sich an dem eleganten Schwung, den der Boulevard macht, ein bißchen an Londons Regent Street erinnernd, und verschwendet kaum einmal einen Gedanken an den Namenspatron. Damit muß jetzt Schluß sein, zumindest in unserer Straße. Der nach Karl Karmarsch benannten.

Der berühmteste, verdienstvollste deutsche Technologe, wurde am 17. Oktober 1803 in Wien von braven, aber nicht sehr bemittelten Eltern geboren. Sein Vater war Schneidermeister und bekleidete als solcher das Amt eines sogenannten Abrichtemeisters, dem die Anweisung und Überwachung derjenigen Gesellen oblag, die mit der Anfertigung ihres Meisterstückes beschäftigt waren. Die nicht immer ganz sorgenfreie Ehe war mit 12 Kindern gesegnet und zwar war unser Karl das zweite. Nach oben ging es nur über ein Studium am Polytechnischen Institut in Wien, das seine Eltern ihm unter großen Entbehrungen ermöglichten. Bereits 1830 ging er dann als Direktor an die gerade gegründete Höhere Gewerbeschule in Hannover, deren späterer Aufbau zur Technischen Hochschule bis heute mit Karmarschs Namen verknüpft geblieben ist. Er war Hauptlehrer im technologisch-chemischen Fach, 1937 erschien sein opus magnum "Grundriß der mechanischen Technologie". 1846 wurde Karmarsch Ehrenbürger der Stadt Hannover. Er war u.a. Preisrichter bei den ersten Weltausstellungen in London und Paris und Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Karmarsch starb am 24. März 1879. Sein Grab (mit Porträtmedaillon) befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde, Abt. 25a. 1883 wurde in der Georgstraße sein Bronzedenkmal (gestaltet von Oskar Rassau) enthüllt.

Familie Karmarsch gefiele es, was sich dem Flaneur heute alles bietet zwischen Mäntelhaus Kaiser und der Markthalle, zwischen Parfümerie Liebe und dem Alten Rathaus. Keine Frage, wohin es Vater Karmarsch, den Schneidermeister aus Wien (sic!) zöge... Sohn Karl hingegen, heutzutage würde man ihn wohl als Nerd bezeichnen, hätte gewiß seine Freunde an den blitzblanken Dampfmaschinen bei Espresso Plus, dem führenden Fachgeschäft seiner Art in ganz Norddeutschland (Karmarschstraße 48).

Das Prinzip einer Espressomaschine wird sehr schön deutlich an dem allerneuesten gadget im mitunter etwas verwirrenden Kosmos des Ladeninhabers Klaus Hünecke: Die "Handpresso"- die kleinste Espressomaschine der Welt, die einen hervorragenden Espresso bietet, wo und wann immer man es möchte. Das witzige Teil funktioniert wie eine Luftpumpe, baut einen Druck von 16 bar auf und ist viel mehr als nur ein Gag. Wir haben es ausprobiert und müssen sagen: Buono! In Hannover nur hier. Karl Karmarsch hätte es gefreut.

Espresso Plus Shopkeeper Hünecke mit Handpresso-Set, bestehend aus Handpresso, Etui, Thermosflasche und zwei Outdoor Tassen (die junge Dame wollte incognito bleinen)

Autumn Leaves

Der Herbst kommt und unser Schaufenster zeigt dazu passend: Double Jacket von Fay - nur bei M.J., Kaschmirschal Scotlandia von Fedeli exclusiv bei M.J., 4 Ply Kaschmirrolli in Pflaume von Mc Leod, Knopflochblume vom Chelsea Farmers Club.

Tailored Jeans For Connoisseurs

Scheiße
Scheiße
Endlich bei Michael Jondral Herrenmoden: Jacob Cohen Tailoring Jeans in limitierter Auflage und nur so lange der knappe Vorrat reicht...

Dienstag, 1. September 2009

High Life




Der JEFFREY-BERNARD-AWARD 2009 geht an Michael Jondral, den neuen Kolumnisten des In-Magazins High Life. Glückwunsch! Jeffrey Bernard (1932 - 1997) war ein englischer Journalist und Bohemian, der es mindestens in London zu einigem Ruhm gebracht hatte mit seiner wöchentlichen Kolumne im Spectator: "Low Life"(!). Noch berühmter war er für sein haltloses Leben und seine Alkoholexzesse. Schon als Jugendlicher hatte er begonnen, jede Nacht durch Soho zu streifen. Er verbrachte mehr Zeit im The Coach and Horses Pub in Londons Soho als zuhause oder in der Redaktion. Wenn der Alkoholkonsum mal wieder die Einlieferung einer neuen Kolumne "Low Life" verhindert hatte, erschien im Spectator nur eine leere Seite mit dem Hinweis: "Jeffrey Bernard is unwell". Das ist auch der Titel des Theaterstücks über Bernards Leben, das seit Ende der 80er im Westend aufgeführt wird. Zunächst mit Bernards langjährigem Freund Peter O'Toole in der Hauptrolle.

Im Lifestyle-Magazin High Life hat nun Michael Jondral eine regelmäßige Kolumne übernommen. Er startet in der aktuellen Ausgabe mit seiner Leidenschaft für Krawatten, besonders für die „Sette pieghe“ aus der italienischen Manufaktur Tie your Tie. Hier Auszüge aus der Kolumne: "Ob elegant oder leger – die Krawatte ist eines der wichtigsten Aushängeschilder für den stilvollen Auftritt. Deshalb wähle ich sie stets mit sehr viel Sorgfalt und Liebe zum Detail aus. Etwas ganz Besonderes sind die Krawatten in der sogenannten Sieben-Falten-Technik (sette pieghe), die ursprünglich aus dem Raum Neapel stammt. Bei der Verarbeitung wird ohne Einlage, dafür aber mit der doppelten Menge Stoff gearbeitet. So erhält die Krawatte das richtige Volumen und fällt jedoch locker leicht. Die spezielle Handarbeit macht die Sette-pieghe-Krawatten zur „handverlesenen Finesse“, sie präsentieren die traditionsreiche florentinische Schneiderkunst. Sie stammen von dem kleinen Hersteller Tie your Tie aus der italienischen Modehauptstadt, der sich über die Jahre hinweg mit seiner ausgezeichneten Produktion als Stil-Ikone etabliert hat. Für diese Krawatte empfehle ich den schlanken Four-in-hand-Knoten."

Im nächsten Heft erzählt der Kolumnist von Duftwassern für den Herren - vorausgesetzt, er ist nicht "unwell"... Die Printausgabe der High Life erhalten Sie - als kleines Geschenk - bei Michael Jondral Herrenmode.

Das weiße Gold vom Golf


Pastificio Fratelli Setaro
Das Pastificio Fratelli Setaro ist der letzte Hersteller in der ehemaligen Hauptstadt des „weißen Goldes“, wie die Pasta hier genannt wird: Torre Annunziata, etwa 10 km südlich von Neapel gelegen und in direkter Nachbarschaft zu Pompeji, das 79 n.Chr. vom verheerenden Ausbruch des Vesuv vernichtet wurde, hat Anfang des letzten Jahrhunderts noch für ganz Italien Pasta in höchster Qualität produziert. Die Straßen des Ortes waren voll mit den Gestellen für die Trocknung der Pasta an der Sonne.

 In der dritten Generation stellt die Familie Setaro ihre Pasta wie vor 100 Jahren in Handarbeit und mit viel Geduld her. Sie verwenden die alten Maschinen mit Bronzedurchführungen, die die Pasta für eine gute Aufnahme der Soße aufraut. Nur bester Weizen, verarbeitet zu Hartweizengrieß, frisches Quellwasser aus der eigenen Quelle unter dem Haus und eine schonende Trocknung mit Trockenzeiten zwischen 24 und 120 Stunden - je nach Wetter und Format - garantieren beste Qualität. 


Pastificio Fratelli Setaro
Übrigens nicht nur geschmacklich, sondern auch vom gesundheitlichen Aspekt her, da der langsame Produktions- und Trocknungsprozess die wertvollen Inhaltsstoffe der Pasta optimal erhält. Ideal für die Trocknung der Pasta ist auch das verwendete Baumaterial, aus dem das alte Gebäude besteht: vesuvianischer Tuffstein, der den Feuchtigkeitsaustausch bei der Trocknung sehr begünstigt.

 Michael Jondral führt rund 15 verschiedene Formate, von klassischen Spaghetti und Linguine über verschieden breite Bandnudelsorten wie Fettucce und Pappardelle bis hin zu kurzen Formaten wie Penne rigatoni, Occhi di Elefanti und Zitoni.  Neu im Programm ist das sehr große Formate Paccheri. Dies ist außerhalb von Italien eines der größten Sortimente überhaupt. Die Chefs überall auf der Welt reißen sich um die Pasta Setaro, in New York beispielsweise herrscht Knappheit! 
Pastificio Fratelli Setaro
Zur Philosophie der Brüder gehört es aber auch, die Produktion nicht zu steigern und jedem eben nur ein kleines Kontingent zur Verfügung zu stellen.

Die Installation von neuen Maschinen oder von Apparaten zum schnelleren Verpacken der Ware, was bisher noch in Handarbeit geschieht, kommt ebenso wenig in Frage wie der Verkauf der Produkte über das Internet. Michael Jondral verkauft das Kilo Pasta Setaro für zehn Euro.