Dienstag, 27. September 2011

Vom Weben und Weiben




Beim Stichwort "Weben" fallen uns sofort die italienischen Handwebstühle aus dem 13. Jahrhundert ein, auf denen die formidablen Schals der Manufaktur Petronius hergestellt werden. 26° und pralle Sonne am kommenden Wochenende sind das ideale Klima, um in unserem Geschäft - ohne den Druck eines akuten Kälteschocks - einen dieser treuen Begleiter für die nächste Jahreszeit auszusuchen (ab 249 €). Womit wir beim Altweibersommer wären, der, wie wir gleich lernen werden, eigentlich auch nur vom Weben erzählt...

Der Sommer 2011 war miserabel, doch der Herbst läßt sich gut an: Dank des stabilen Hochs "Renee" über Osteuropa erlebt Deutschland einen traumhaften Altweibersommer. Und das soll Meteorologen zufolge auch erstmal so bleiben: Sonnenschein und Temperaturen örtlich von über 25 Grad Celsius, teilt der Deutsche Wetterdienst mit.

Den Namen Altweibersommer gibt es seit etwa 1800. Davor teilte man die Jahreszeiten nur in Sommer und Winter ein. Den Frühling nannte man den "Jungen Weibersommer", und der Herbst wurde als "Alter Weibersommer" bezeichnet.

Der Altweibersommer hat seinen Namen von den vielen dünnen Spinn-Fäden, die in dieser Zeit in der Luft schweben. Sie erscheinen, von Nebel und Tau benetzt, wie Perlschnüre. Die Kühle am Morgen zaubert diese Tauperlenschnüre ins Gras.


Mit "weiben" wurde im Altdeutschen das Weben (Knüpfen) der Spinnweben bezeichnet. Millionen von Jungspinnen und erwachsenen Kleinspinnen wie die Baldachinspinnen oder Zwergspinnen produzieren diese durch die Luft schwebenden Fäden. 

Die Spinnen erklettern einen herausragenden Punkt und lassen dann in einer besonderen Stellung die Spinnfäden aus ihrem Hinterleib austreten um sich damit durch die Luft tragen zu lassen. Dies wird als tip-toe-Verhalten bezeichnet. Wenn die Fäden dann ihr Gewicht (ca. ein Hundertstel Gramm) tragen, und vom warmen Boden aus eine entsprechende Thermik herrscht und die Spinnen so in höhere Luftschichten trägt, fliegen sie ungesteuert mit davon.



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