Sonntag, 30. August 2009

Feierabend in... der Oststadt


von Thomas Lasser
Ich kenne keine Frau, die diesen Laden nicht liebt. Teils liegt`s am dramatisch püscheligen Interieur, teils an der hingebungsvollen empathischen Ansprache des Personals. Willkommen im Basil, wo der Gast noch König und der Service noch herzlich ist. Ach ja ... und gut gekocht wird hier natürlich auch. 

Samstag, 29. August 2009

Ischia - nur für Ischias-Kranke?



ZURÜCK AUS DER SOMMERFRISCHE. TEIL II
Glaubt man den Clichés, dann ist Capris kleine Schwester genauso altbacken wie die aus Schutt und Vulkanasche freigelegten Säulen in Pompeji. Und spätestens seit unsere mecklenburg-vorpommerische Bundeskanzlerin ihren Fuß auf das Eiland setzte, gilt Ischia nur noch als lauwarm denn als hot&cool. Doch sollte die unlängst zum vierten Male in Folge zur "Mächtigsten Frau der Welt" Gewählte (vom US-Magazin "Forbes") in Sachen Lifestyle tatsächlich derart unterbelichtet sein? Oder ist sie womöglich auch diesmal genauso avantgarde, wie damals in Helmut Kohls Kabinett, als der nichtsahnende Ockersheimer seine Umweltministerin übereifrig altväterlich als "mein Mädchen" tätschelte?!

Wir genießen den Geheimtip-Status des Felsens jedenfalls seit Jahren. Relax! Im Sirena del Mare (Via Giovanni Mazzella 71, im sympathischen Örtchen Forio d'Ischia) speist man mit den Füßen im Meer, zumindest aber im feinen, weißen Sand - immer direkt an der Wasserkante. Die "Ravioloni di pasta fresca ai gamberi freschi" hat man uns auf Capri noch nie in so himmlischer Perfektion serviert... Und dort - im gequälten Quisisana-Umfeld - hört man auch nur noch selten den betörenden Gesang einer Sirene wie dieser (Foto): SIE erschien täglich zum Lunch mit Mama&Papa, Bruder und Gemahl im Sirena del Mare, trank nur Acqua Minerale Ferrarele, rauchte nach dem Essen eine einzige Marlboro light und lag dann - leblos - drei Stunden sonnend auf ihrer Liege. Ein role model für das dolce vita auf dieser schönen Insel. Oder sahen wir - selbst ganz benebelt - gar die Angela? 

Wer auf Nummer sicher gehen und nicht die kleinen, familiengeführten "charming"-Hotels der Insel explorieren will, der bucht im Mezzatorre Resort & Spa. Spektakulärer wird Luxus im ganzen Golf von Neapel nirgends inszeniert! In der ehemaligen Villa von Luchino Visconti entstand ein Hotel der "Hors Catégorie", von dem man noch hören wird in der nächsten Zeit...

Doch wo immer Ihre Reise an den Golf auch enden mag - einen Besuch bei unseren Freunden und Hauptlieferanten, den Attolinis, arrangieren wir sehr gerne für Sie!

Freitag, 28. August 2009

Feierabend in... Mitte


von Thomas Lasser
Die beste "Tropical Bar" der Stadt ist ein Restaurant. Nur einen Eiswürfelwurf vom Steintor entfernt gibt`s im Chimù noch Daiquiris, die auch Herrn Hemingway viel Spaß gemacht hätten. Cheers!

Donnerstag, 27. August 2009

FIP - Fashion im Prisco-Haus, München

Michael Jondral, Arturo Prisco, Axel Felsenstein
Michael Jondral, Arturo Prisco, Axel Felsenstein
Dipl.-Ing. Phillip Car (Saint Crispin's) mit Michael Jondral
- im Cesare Attolini Showroom auf der FIP
Dipl.-Ing. Phillip Car (Saint Crispin's) mit Michael Jondral
- im Cesare Attolini Showroom auf der FIP
Zweimal jährlich treffen sich Modeproduzenten und Einkäufer zur Ordermesse in München. Dabei stellten bislang die exklusiven Anbieter  - wie alle anderen - in den anonymen Messehallen vor den Toren der Stadt aus. Nicht sehr anheimelnd und gar nicht verkaufsfördernd, dachte sich Michael Jondral und konzipierte und organisierte gemeinsam mit seinem Kommunikationsberater Axel Felsenstein eine gediegene Fachmesse, die hervorragenden italienischen Herstellern endlich ein ansprechendes Forum bietet, sich Herrenausstattern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Benelux zu präsentieren. Eine location dafür war schnell gefunden: Das Haus am Prinzregentenplatz von Selfmade-Millionär und Tuchhändler Arturo Prisco. 
dral, Arturo Prisco, Axel Felsenst
Prisco gehört seit Jahren zu den maßgeblichen Investoren und Bauherren rund um den historischen Neuen Markt in Dresden und läßt seine Kunst deshalb lieber im Schatten der Frauenkirche an der Elbe blühen. Dabei verfügt er daheim in München mit dem Prisco-Haus über eine Preziose, deren prachtvolle Raumfolgen gerne für TV- und Photo-Shootings oder exklusive Fachmessn genutzt werden. Nur mit der Herrenmode hatte es bis dato noch nicht so recht geklappt. Da brauchte es erst die erstklassigen Kontakte und das Renommée eines Michael Jondrals, der das Quartier Prinzregentenplatz nunmehr zu einem wichtigen Ziel der Einkaufselite gemacht hat. 
dral, Arturo Prisco, Axel Felsenst
Die Philosophie dahinter: "Vielleicht ist der Zeitpunkt gekommen, sich auf die Waren und Güter zu besinnen, die wirklich wertvoll sind. Deshalb präsentiert FIP - alternativ zum Diktat von LVMH, PPR und co. - Kollektionen von zeitlosem Wert. Dinge, die nicht nach Wochen weggeworfen werden, sondern bestimmt sind, eine Generation lang zu dauern." Offenbar hat die Branche verstanden: Cesare Attolini, Loro Piana, Brioni, Luciano Barbera, Stile Latino, McLeod Cashmere, Saint Crispin´s, Belvest, Valstar, Valentini Pantalone, Aida Barni, Altea Milano, Jörg Broska, Tie Your Tie Firenze, Meier-Bruecher Paris u.v.a. Brands präsentierten auf drei Etagen. Am Abschlußabend luden Arturo Prisco als Schirmherr und Cesare Attolini zu einem get-together in die Kellergewölbe des Prisco-Haus'. Ein Branchentreff, so schön "wie früher"! Unter den Gästen Harry Breidt (Kiton), Michael Schaar (Möller&Schaar, Frankfurt) und Heinrich Zapke (Heinrich's, Hannover). 
dral, Arturo Prisco, Axel Felsenst
Die ersten beiden Ausgaben der FIP fanden im Januar und Juli statt, Nummer drei folgt im Januar 2010. Interessenten melden sich bitte hier: fip@felsenstein.de.

Spezialisierung, Handwerklichkeit und sartorialer Charakter 
Conte Leo Grasso weiß, wovon wir sprechen

Mittwoch, 26. August 2009

Feierabend in ... der List


von Thomas Lasser
Derweilen man sich überall an Prosecco-Aperol (Sprizz!) erfreut, trinken wir gegen die Sommerhitze Weißwein-Campari (Bicicletta!). Überhaupt nicht bitter.

Dienstag, 25. August 2009

Die Auberge de La Mole... in La Mole


von Guido Harms

ZURÜCK AUS DER SOMMERFRISCHE. TEIL I
Das Restaurant hat keine Website, es steht weder im Guide Michelin noch im Gault Millau. Und doch – oder vielleicht gerade deshalb – hat es einen riesigen Freundeskreis in der ganzen Welt. Eine Art Geheimbund. Auch wir haben uns die Empfehlung bis heute eins ums andere Mal verkniffen und für uns behalten – schließlich will man dort ja nicht eines Tages einen… oder gar einen… treffen! Doch Gazzettino verrät nun: Es ist die Auberge de La Mole in La Mole, auf der D98 zwischen St. Tropez und dessen kleinem Regionalflughafen.

Das Menü in der Auberge de La Mole ist seit 40 Jahren das gleiche, Wahlmöglichkeiten gibt es nicht. Der Abend beginnt mit fünf Terrinen – und das ist wörtlich zu nehmen. Dazu aus dem Faß: Gürkchen. Es folgt (selon arrivage) Spargel mit Sauce Mousseline, eine göttliche Foie Gras und natürlich Froschschenkel - bergeweise. Dann: die Offenbarung, ein Tournedo „Rossini” von majestätischer Pracht, großzügigst mit Foie Gras gedeckelt, oder besser: gekrönt. 2 die 4!!! Zum Abschluß Crème Caramel oder Mousse au Chocolat. Diese Schlemmerorgie spottet jeder Beschreibung. Der braven Patron tut so, als sei er nicht bloß 10 km Luftlinie entfernt von den Stränden St.-Tropez', diesen Hochburgen des Hedonismus und der körperlichen Askese, sondern Lichtjahre. Der Gedanke, daß Frankreich wohl noch vor 50 Jahren übersät war mit „Schänken” wie dieser, macht einen traurig, weil man nicht eine handvoll Jahrzehnte eher geboren worden ist… So oft sie - auch in deutschen - Lifstyle-Magazinen zuletzt immer besungen wurde - die klassische Bistro-Küche stirbt langsam aus in Frankreich; in Paris gibt es vielleicht noch 20 ernst zu nehmende Exemplare dieser Gattung. Das schöne am französischen Bistro: Qualität ist eigentlich nie ein Thema, sie ist einfach selbstverständlich, gehört zum Selbstverständnis des Patrons. Erst recht hier in der Auberge de la Mole, wo das Menü noch nie gewechselt hat.

Übrigens: Im Keller hortet die Wirtsfamilie Raynal eine der wertvollsten Weinsammlungen Frankreichs. Hat Großvater großteils noch vorm Krieg eingelagert. Dem zweiten. Yachtenbesitzer aus St. Tropez, Moskauer Oligarchen sowie New Yorker Private-Equity-Chefs (ja, auch in der Post-Lehman-Ära), decken sich hier mit längst verschollen geglaubten Jahrgängen an raren Bordeaux- und Rhone-Gewächsen ein. Das soll nun aber nicht heißen, man befände sich in der Auberge de La Mole in einem Luxustempel mit livrierten Kellnern. O nein! Es ist eher der Typ Mutti, der hier die Terrinen schleppt – eine gespreizte Service-Schwulette könnte die auch gar nicht wuchten. Und das Ambiente im Speisesaal hinter dem schweren roten Windfang ist eher: Letzter Tango in Paris. Die Auberge de La Mole ist in La Mole nicht zu verfehlen: Es ist gleichsam die Tankstelle im Dorf (außer Betrieb)!

Place de l’Eglise
La Mole
Telefon aus Deutschland 0033 4 94 49 57 01
täglich außer Montag 
KEINE KREDITKARTEN!!!

Montag, 24. August 2009

Quo Vadis, England?



Gazzettino-Kultur-Kolumnistinnen Paulina Jondral (rechts) und Lilliluise Felsenstein waren in - ach so swingin' - London unterwegs. Aber es tun sich Abgründe auf links und rechts der Themse - buchstäblich! Vier Jahre nach ihrer feierlichen Eröffnung durch die Queen geht ein tiefer Riß durch die Tate Modern, dem z.Zt. meist frequentiertesten Museum der Welt. Vielleicht sogar mehr als ein Bauschaden... Womöglich eine Allegorie auf die britische Gesellschaft, wo ein Maßanzug in der Saville Row heutzutage schon für 500 Pfund verramscht wird. Schlimm. Ganz schlimm. Quo Vadis, England?